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Sex, Prostitution und AIDS: Die verborgene Seite der EURO 2012
31.05.2012 13:42
Die ukrainische Feministen-Gruppe Femen weiß genau, wie sie die Aufmerksamkeit für ihre Sache bekommt. Für sie ist "Oben-ohne" ein Weg, ihre Abscheu gegen Belästigungen, Prostitution und Sextourismus auszudrücken. Jetzt haben sie die Fußball-Europameisterschaft 2012 in der Ukraine und in Polen im Visier.O-Ton Olexandra Schewschenko, Feministin :"Die Sex-Industrie profitiert von der Armut und der mangelnden Bildung unserer Frauen, um sie für dieses Geschäft zu überreden. Und ukrainische Frauen warten jetzt auf ihren Märchenprinz, der sie von der Sklaverei befreit und nach West-Europa bringt."Im Vorfeld der EM werden die Feministinnen immer wieder aktiv und dann von der Polizei verhaftet, so wie hier in Dnipropetrowsk. Laut der internationalen HIV/AIDS Allianz hat die Ukraine zwischen 52.000 und 83.000 Prostituierte. Das Land hat die höchste AIDS-Rate in Europa. Etwa ein halbes Prozent der Bevölkerung ist HIV-Positiv. Bei Sexarbeiterinnen ist die Zahl noch höher.O-Ton Oxana Matijasch, internationale HIV/AIDS Allianz:"Die HIV-Verbreitung unter ihnen beträgt neun Prozent, und das ist bei Prostituierten, die keine Drogen spritzen. Bei denjenigen, die Drogen spritzen, ist die HIV-Rate vermutlich viel höher." 2006 wird in der Ukraine gesetzlich festgelegt, dass Prostitution eine einfache Ordnungswidrigkeit ist und nicht mehr ein Verbrechen. Im Gegensatz dazu erlaubt EM-Gastgeberland Polen Einzelpersonen ihre sexuellen Dienste zu verkaufen, sofern sie es freiwillig tun. In der Hauptstadt Warschau boomt in jüngster Zeit die Werbung für den Escort-Service. Vieles geschieht aber im Verborgenen. O-Ton Marius Sokolowski, Pressesprecher polnische Polizei:"Wir werden die Vermietung von Wohnungen in den großen Städten aufmerksam beobachten, weil wir glauben, dass einige von ihnen für sexuelle Dienstleistungen benutzt werden könnten."Im Hinblick auf die Euro hat sich die Zahl der Prostituierten in der Ukraine und Polen bereits erhöht. Im Fall der WM 2006 in Deutschland haben allerdings einige Bordelle Miese gemacht. Das zeigt, dass die Hoffnung der Sex-Industrie, ihr Geschäft anzukurbeln, auch schiefgehen kann.
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