Fischkopf TV
iPads als Babysitter spalten die Gemüter
25.04.2012 17:26
Bis zu seinem zweiten Geburtstag hat Georges noch zwei Monate Zeit. Aber wie viele andere Kleinkinder auch, ist er schon jetzt fasziniert vom Wunder der Touchscreen-Technologie.An den vielen Apps auf dem Tablet-Computer hat Georges seine helle Freude.O-Ton Aurélie Mercier, Grafikerin und Mutter:"Was er wirklich mag am iPad ist der Aspekt des Fühlens mit den Fingern. Es ist sehr direkt. Du setzt den Finger drauf und sofort passiert etwas."Von Musik-Programmen bis hin zu Tiergeräusch-Anwendungen - die Zahl der Apps, die speziell auf den Geschmack von Kindern zielen, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.Viele Eltern betrachten die Tablet-Computer als nützliches Lernwerkzeug für ihre Kleinen.O-Ton Aurélie Mercier, Grafikerin und Mutter:"Wir haben Bücher mit kleinen Tieren und den Geräuschen, die sie machen - aber die sind sehr beschränkt. Auf dem iPad haben wir zehn Apps mit Tieren aller Formen und Größe. Es ist also ein Fenster zu vielen Dingen, die wir nicht zu Hause haben."Doch die Touchscreen-Geräte in Kinderhänden rufen auch kritische Stimmen auf den Plan. Manche Eltern fürchten, dass die Tablet-Computer die Kleinen von der wirklichen Welt ablenken. Und auch einige Experten beäugen den zunehmenden Gebrauch mit Misstrauen - denn das der Raum dreidimensional ist, bringen die Geräte den Kindern nicht bei.O-Ton Serge Tisseron, Kinder-Psychiater:"Sie lernen nichts darüber, Dinge in der Außenwelt auszuführen. Eltern sind oft sehr beeindruckt, wenn ihre Kleinen in einer App auf dem iPad Bauklötze stapeln können. Aber wenn dann ein Kinderarzt oder Psychologe Bausteine auspackt, kann das Kind damit nichts anfangen."Noch steckt die seriöse Forschung zu diesem umstrittenen Thema in den Kinderschuhen. Die Eltern müssen also selbst wissen, was das Beste für ihren technikvernarrten Nachwuchs ist.
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