Bremen - Die Nostalgie fährt immer mit. Die Begeisterung für technische und mechanische Dinge ebenfalls. Und natürlich bremische Stadt- und Verkehrsgeschichte. Jetzt gibt es den Verein Freunde der Bremer Straßenbahn seit 25 Jahren. Das Jubiläum wird mit zwei „Tagen der offenen Tür“ im Straßenbahnmuseum („Depot“) gefeiert.
Die Termine: Sonnabend und Sonntag, 13. und 14. September, 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ins Straßenbahnmuseum ist an diesen beiden Tagen frei. Fahrten mit historischen Bahnen kosten für Erwachsene vier Euro, für Kinder zwei Euro, hieß es. Auf dem Programm stehen Museums- und Werkstattführungen.
Der Modell-Eisenbahn-Club (MEC) Syke ist mit seiner großen Modellbahnanlage dabei, der Schiffs-Modell-Club (SMC) Bremen mit dem großen Schaubecken. Auch aus Schwerin werden Modellbauer erwartet. Eine Oldtimer-Schau vereint Autos und Traktoren. Das „Depot“ an der Schloßparkstraße 45 in Sebaldsbrück ist mit den Straßenbahnlinien 2 und 10 sowie mit den Buslinien 21, 33/34, 37, 730 und 740 zu erreichen.
Mit zwei historischen Wagen machten die Straßenbahnfreunde an der Domsheide Station, stilecht zwischen Kaiserlicher Post und Landgerichtsgebäude, um für ihr Jubiläum zu werben. Sofort eilten Passanten herbei, mal eben schnell ein Foto machen von den schönen alten Bahnen. Fahrer Wolfgang Lukaschewsky stand in seiner Uniform aus den 20er Jahren gerne Modell. Innen, auf den Holzbänken des Triebwagens aus dem Jahr 1900, saß Gerd Borcherding, zweiter Vorsitzender des Vereins, und erinnerte an die Anfänge der Straßenbahnfreunde.
„Es begann damit, dass ein bestimmter Wagentyp verschrottet werden sollte“, so Borcherding. Es war der Großraumzug aus den 50er Jahren, der wegen seiner Form „Zigarre“ genannt wurde. „Der erste Wagen mit Sitzplatz für den Fahrer.“ Einige Straßenbahn-Fans gründeten einen Verein, retteten den Wagen und boten ab 1990 Stadtrundfahrten und Sonderfahrten damit an.
2003 wurde das Museum in Sebaldsbrück eröffnet, eingerichtet in einer ehemaligen Omnibusreparaturwerkstatt. Heute hat der Verein 190 Mitglieder, und zur Museumsflotte zählen drei Busse und 19 Bahnen. Das Spektrum reicht bis zum Prototyp der ersten Niederflurbahn – einst extra für Bremen gebaut. „Ein Aushängeschild für uns.“ Das sagt Jens-Christian Meyer, Sprecher der Bremer Straßenbahn AG (BSAG), über Verein und Museum. Der Betrieb der sorgfältig gepflegten alten Bahnen „zaubert den Leuten ein Lächeln ins Gesicht“. Das hat oft auch mit persönlichen Erinnerungen zu tun. „Jede Generation ist mit einem bestimmten Straßenbahntyp zur Schule und zur Arbeit gefahren“, so Borcherding.