Hude - Bei einem Ausstellungstitel wie „Wachstum und seine unterschiedlichen Formen“ darf jeder, der die Skulpturenwelt von Wolf E. Schultz kennt, gespannt auf die Umsetzung des Themas sein. So war es auch, als Schultz im Skulpturenhaus an der von-Witzleben-Allee viele Kunstliebhaber zur Vernissage seiner neuen Ausstellung begrüßte. Um es gleich vorwegzunehmen, die Ausstellung wird bis zum Mai 2020 im Skulpturenhaus zu sehen sein. Es bleibt also genügend Zeit, um auf Entdeckungsreise zu gehen in der kreativen Welt des Bildhauers.

Ist Wachstum ein Problemlöser oder Wohlstandsbringer? Vielleicht auch ein Phänomen das für den Klimawandel mitverantwortlich ist – oder einfach ein organischer Ablauf? Mit seinen Arbeiten will Wolf E. Schultz Licht in den Umgang mit dem Begriff Wachstum bringen. „Das stetige Wachstum interessiert mich“, erklärt der Künstler bei der Vernissage.

Wachstum kann aus seiner Sicht etwas Keimendes, sich Entwickelndes sein. Mal gut, mal schlecht. Zum Beispiel als Bedrohung in Form von Krebs. Es seien Fragen über Fragen, die er in dieser Ausstellung nicht beantworten könne, aber er könne vielleicht neue Fragen bei den Besuchern anregen.

So verbindet Schultz zum Beispiel die Angst mit seinem schon lange zurückliegenden Schritt in die Selbstständigkeit auch mit Wachstum. „Ein Schritt ohne Wenn und Aber, wenn das mein Großvater gewusst hätte...“, sagt Schultz

Zum Begriff Wachstum zählt der Bildhauer auch eine sich stetig vergrößernde Familie mit vielen Verbindungen und sich auch immer wieder verschiebenden Kontakten. „Familienbande“ nennt er das Werk, welches den familiären Zusammenhalt zeigen soll, der auch mal neue Wege geht. Wachstum kann aber auch besondere Formen treiben. Zum Beweis deutet er auf ein Bild mit einer ungewöhnlich gewachsenen Birne, die wie ein siamesischer Zwilling zwei Früchte in einer vereint. „Auch das ist Natur“, dabei deutet er auf eine steinerne Skulptur, für die er das Birnenfoto als Vorlage nahm. Beim ersten Blick ein wohlgeformtes Hinterteil. „Soll es aber gar nicht sein. Es ist die Frucht und die Natur, die ich darin sehe“, lächelt Schultz. All zu oft würde ihm sexistische Anspielungen in seinen Arbeiten angehängt. „In diesem Fall ist das bestimmt nicht der Fall.“

Die Ausstellung kann samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr im Skulpturenhaus besichtigt werden.