Friesoythe - Die Kinder spielen, toben, lachen. Endlich ist wieder Leben in der Bude. Seit Kurzem haben die Kindertagesstätten erstmals nach monatelangem Corona-Lockdown komplett geöffnet. So auch das Haus für Kinder Grüner Hof in Friesoythe. Die Stimmung bei den Kindern und den Erzieherinnen ist entsprechend gut.
„Wir sind so froh, dass es endlich wieder mit allen Kindern losgeht“, sagte Leiterin Margret Gelhaus (60) im Gespräch mit unserer Redaktion. Gemeinsam mit den Erzieherinnen Petra Schnieders (51), Tina Jansen (28), Katharina Holzenkamp (27) und Silke Zwirchmair (31) schildert sie, wie die Zeit während der Notbetreuung war und wie der Neustart in der Kita gelungen ist.
Kleine Gruppen besser
Das plötzlich nur noch wenige Kinder in der Einrichtung gewesen seien, habe sich schon komisch angefühlt, erzählten die Betreuerinnen. So waren im Kindergarten maximal zwölf statt 50 und in der Krippe maximal acht statt 30 Mädchen und Jungen. „Den Kindern, die da waren, hat die Zeit wirklich gut getan“, sagte Schnieders vom Kindergarten. Viele von ihnen seien vor allem beim Spielen und Sprechen sehr aus sich herausgekommen.
In der Krippe habe es ähnliche Beobachtungen gegeben. „Sie hatten in der kleinen Gruppe bessere Entfaltungsmöglichkeiten und wir konnten den Kindern bessere Unterstützung bieten“, sagte Katharina Holzenkamp. Diese Erfahrung zeige, wie nötig es sei, eine dritte Kraft pro Gruppe zu bekommen, sagte Gelhaus in Bezug auf das neue Kita-Gesetz, das wohl erst 2027 umgesetzt werde.
Nun freue man sich, dass alle Kinder wieder an Bord seien. Startschwierigkeiten habe es keine gegeben. „Hier war schnell wieder alles normal“, sagte Schnieders. Einige der Kinder hätten zwar etwas an Selbstständigkeit verloren und hätten sich erst wieder orientieren müssen, doch große Probleme habe es nicht gegeben. „Die Eingewöhnung ging echt unkompliziert. Man hat bei einigen zwar kleine sprachliche Defizite festgestellt, aber das wurde von Tag zu Tag besser“, sagte Holzenkamp. „Die Kinder haben sich auch sofort wieder zusammengefunden und sogar alle Namen behalten“, ergänzte Silke Zwirchmair von der Krippe.
Keine Vorschule
„Vermutlich machen wir Erzieherinnen uns mehr Gedanken als die Kinder“, sagte Tina Jansen. Sie bedaure vor allem, dass in der Lockdown-Zeit die Vorschulkinder zu kurz gekommen seien. Das sind die Kinder, die im Sommer zur Schule kommen und auf den Wechsel vorbereitet werden. „Da ist viel weggefallen“, sagte Jansen. Ab sofort finde aber wieder einmal in der Woche die Vorschule statt.