Heidmühle - Ein kleines schwarzes Fellknäuel musste im September von sieben Feuerwehrleuten der Freiwilligen Ortsfeuerwehr Schortens aus einem Auto befreit werden – nun lebt es zusammen mit einem Artgenossen bei Feuerwehrmann Swen Sengebusch und seiner Familie in Heidmühle.
Rettungsaktion
Was war passiert? Im Schortenser Gewerbegebiet beim Bowling-Center hörten Passanten auf dem Parkplatz aus einem Auto ein klägliches „Miau“, sie riefen die Freiwillige Feuerwehr. Schnell stellte sich heraus, dass das Kätzchen – versteckt hinter den Scheinwerfern und der Stoßstange – nicht freiwillig herauskommen würde. Also musste das Auto vorsichtig auseinander gebaut werden. „Eigentlich sind Fundtiere Aufgabe des Bauhofs, aber in diesem Fall war Leib und Leben des Tieres in Gefahr“, erzählt Sengebusch, der seit 2011 bei der Ortsfeuerwehr Schortens aktiv ist. Außerdem war in diesem Fall technische Hilfeleistung von Seiten der Feuerwehr vonnöten.
Nach knapp einer Stunde konnte die kleine Katze gerettet und ins Tierheim Wilhelmshaven gebracht werden. Dort gab Sengebusch gleich das Signal, den Vierbeiner zu sich zu nehmen, sollten sich die Besitzer nicht melden. „Ich hatte das Glück auf meiner Seite, obwohl ich mich natürlich auch gefreut hätte, hätten sich die Besitzer gemeldet und das Kätzchen wieder mit nach Hause genommen“, sagt Sengebusch.
Auch das acht Wochen alte Tier hatte Glück: Feuerwehrmann Swen Sengebusch hat schon eine Katze und holte sich das Kätzchen nach einer Wartezeit und Abheilung einer Ohrenentzündung Mitte November nach Hause.
Der Heidmühler hat ein besonderes Faible für Samtpfoten: „Ich bin mit Katzen aufgewachsen, von klein auf. Daher habe ich eine starke Bindung an sie“, sagt Sengebusch.
Im neuen Zuhaue wurde das Kätzchen zunächst von Kater Klausi mit Fauchen begrüßt. „Er musste erst einmal klarstellen, wessen Zuhause das ist“, sagt Sengebusch. Aber nach gegenseitigem Beschnuppern war klar: Die beiden Katzen verstehen sich prima.
Name schnell gefunden
Der Feuerwehrmann nennt die kleine Katze Florentine – „Florian“ ist der Funkrufname der Feuerwehren seit den 1970er Jahren, und da es sich um ein weibliches Tier handelt, heißt sie „Florentine“ wie der Funkrufname der Handfunkgeräte (2-Meter-Geräte) früher erklärt Sengebusch.
Florentine blüht in ihrem neuen Zuhause richtig auf. „Sie ist sehr verspielt und neugierig“, sagt Sengebusch, ihre Scheu verringere sich von Tag zu Tag. So versucht Florentine sich ihr neues Territorium immer mehr anzueignen und sich gegenüber ihrem Kumpel Klausi zu behaupten. Größer und sicherer als jede Karosserie ist es allemal.