Bösel - Die für die nächsten beiden Monate durchaus möglichen und schon leicht angepeilten Termine hat das Böseler Niedersachsen Sound Orchester noch abgesagt. Aber: Im September beginnt für das Orchester nach monatelanger Auszeit wieder eine Reihe von Konzerten.
Den Auftakt gibt es bei der „SchauSport“ Wilhelmshaven am 19. September im Jadestadion. Und das gleich zweimal, nachmittags und abends. „Auf diesen Termin arbeiten wir hin“, sagte Orchester-Geschäftsführer Stefan Lübben.
Während der gesamten Corona-Pandemie gab es keine Probentermine, zwei Jahre lang wurde die Nachwuchsausbildung zudem zwangsweise vernachlässigt, so Lübben. Das alles müsse jetzt nachgeholt werden. Seit Anfang des Monats wird wieder geprobt. „Mit einem Hygienekonzept ist das draußen kein Problem, wenn die Infektionszahlen so niedrig bleiben“, sagt Lübben.
Keine gesellige Pause
Die Probenabende werden anders gestaltet. Es wird konzentriert gearbeitet. Um 19.30 Uhr beginnt der Übungsabend. Es gibt keine gesellige Pause mehr, 90 Minuten wird „streng gearbeitet“. Schon bald, so hofft die Band, soll unter Volllast geprobt werden. Dann gibt es auch wieder Registerproben.
Konzerttermine sind noch rar. Im Juni 2022 geht es in den Harz, im August 2022 gibt es ein Open-Air-Konzert in Fischerhude. „Da werden sicherlich bald einige hinzukommen“, sagt Stefan Lübben. Für ihn, der 1992 zum Orchester stieß, war eine 14-tägige Konzertreise nach Chicago der Höhepunkt. „Zwei Jahre dabei und schon im World Music Theater – das ist schon was“.
Nur einer der gut 40 Musiker ist während der Corona-Pandemie abgesprungen. Noch immer ist Reinhold Lübben – er spielt das Tenorhorn – mit 70 Jahren das älteste Mitglied des 1979 gegründeten Orchesters. Noah Röckmann aus Resthausen ist mit zwölf Jahren der jüngste Musiker in der Runde.
Heinrich Lübben war 25, als sich das Orchester Bösel gründete, das sich Mitte der 1990er Jahre in Niedersachsen Sound Orchester (NSO) umbenannte. Und er war sofort Dirigent. Das ist er bis heute. Eine treue Seele – auch noch mit bald 67 Jahren. „Mindestens zwei Jahre mache ich noch“, verspricht er.
42 Jahre Dirigent
Während der Corona-Pandemie wurde über das Internet mit einzelnen Instrumentalisten weiter geprobt. „Aber das ist nichts gegen die Realität“, weiß Heinrich Lübben, „jetzt müssen wir wieder langsam in die Gänge kommen.“ 42 Jahre Dirigent – da fällt natürlich das Herausheben von bestimmten Konzerten besonders schwer. Mindestens tausend Mal habe er den Dirigentenstab in der Hand gehabt.