Neerstedt - Die Gemeinde Dötlingen hält ausreichend Krippen- und Kindergartenplätze für das Kitajahr 2022/23 bereit: Das ist aus einem Bericht von Amtsleiterin Katrin Albertus-Hirschfeld im Ausschuss für Bildung und Erziehung hervorgegangen. Angespannt sieht dagegen die Situation im Hort aus.
Plätze ausgebucht
Die jeweils 20 Hortplätze in den Kindertagesstätten Dötlingen und Neerstedt sind im Kindergartenjahr 2022/23 belegt – je 20, also insgesamt 40 Kinder stehen noch auf Wartelisten. „Einen Anspruch auf einen Hortplatz gibt es nach jetziger Rechtslage nicht“, erklärte Albertus-Hirschfeld. Der Sitzungsvorlage ist zu entnehmen: „Die Leitungen der Kindertageseinrichtungen berichten, dass in den Hortgruppen aufgrund des Anmeldeverhaltens/der angemeldeten Zeiten keine konzeptionelle Hortarbeit durchgeführt werden kann.“
Albertus-Hirschfeld führte dazu weiter aus: Die Plätze würden teilweise tageweise in Anspruch genommen werden. „Manchmal geht es nur darum, das Mittagessen abzudecken und vielleicht noch ein bisschen die Hausaufgabenzeit.“ Jetzt wolle man schauen, ob das Anmeldeverhalten dem Bedarf entspricht. Dennoch: „Eine Überbuchung wird es trotzdem geben“, ergänzte die Amtsleiterin.
Alle angemeldeten Kinder bekommen nach jetzigem Stand einen Betreuungsplatz im Kitajahr 2022/23 – nicht immer in den Wunscheinrichtungen.
In den Krippen Neerstedt, Dötlingen und Brettorf sind nach jetzigem Stand 47 von 60 Plätzen belegt, wobei es zwei Nachmeldungen gab.
Im besten Fall, so ist der Sitzungsvorlage zu entnehmen (best case), werden in den Kindergärten 216 von 250 Plätzen belegt sein, im schlimmsten Fall 231 (worst case).
Überhaupt würden nun Anwesenheitslisten geführt: Gerade im Kindergarten und in der Krippe laufe die Anmeldung nach „Ich melde mein Kind von 0 bis 24 Uhr an, bringe es aber nur von 8 bis 12 Uhr unter“ ab, stellte es Albertus-Hirschfeld überspitzt dar. Das Problem: Das Personal müsse „von 0 bis 24 Uhr“ da sein. „Es ist einfach so, dass wir kein Personal im Nachmittagsbereich mehr finden.“ Da Insa Huck (SPD) es angesprochen hatte, redete sie in dem Zuge auch über das Betreuungspaket: In Abstimmung mit den Einrichtungen wird das Betreuungsangebot auf eine Auswahl verbindlicher Betreuungspakete angepasst. „Es hat etwas mit konzeptioneller Arbeit zu tun“, erklärte Albertus-Hirschfeld den Hintergrund – und sprach damit wieder das „0 bis 24 Uhr“-Problem an.
„Arbeitsmarkt abgegrast“
CDU-Ratsherr Markus Knoop wollte daher wissen: „Können wir als Arbeitgeber attraktiver werden?“ Einerseits sei man tarifgebunden, erklärte Bürgermeisterin Antje Oltmanns. Ansonsten schaue man, dass man bei Bewerbungen schnell reagiere. „Der Arbeitsmarkt ist abgegrast“, kommentierte Albertus-Hirschfeld die Situation.
Ulrike Boyens (FDP) wollte wissen, ob pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch – wie es früher einmal war – als dritte Kraft aushelfen dürften? Nein, erklärte Albertus-Hirschfeld – und zum 1. August sei diesbezüglich „die Daumenschraube nochmal festgezogen worden“.
„Auch, wenn wir uns freuen, dass Kinder und Familien hierherziehen: Ich hoffe, dass die Zahlen einigermaßen so bleiben“, blickte die Ausschussvorsitzende Ditte Höfel (CDU) voraus. Alle Fraktionen nahmen den Bericht zustimmend zur Kenntnis.