Bad Zwischenahn/Kayhausen - Einem erwachsenen Mann reicht der Mais auf dem ehemaligen Gelände der Gärtnerei Löptin an der Hermann-Löns–Straße 42a in Kayhausen inzwischen bis zur Schulter.
Zum ersten offiziellen Termin des „Blühenden Irrgartens“ am 23. Juli wird kaum noch jemand in der Lage sein, über die Pflanzen hinweg aus dem Maislabyrinth zu schauen. Den ersten Besuch hat das Projekt schon hinter sich. Schülerinnen und Schüler aus Wiefelstede haben das Labyrinth bereits getestet und waren begeistert – obwohl sie neben dem Spaß im Labyrinth auch noch etwas lernen sollten.
Viele Ideen
Noch allerdings bringt das Team um den Ocholter Landwirt Peter Beeken immer neue Ideen hervor. Die jüngste: Auf dem insgesamt 10 Hektar großen Gelände werden QR-Codes versteckt, die mit dem Handy gescannt werden können und auf die Internetseiten verschiedener Partner verweisen. „Wer die meisten Codes findet, gewinnt etwas“, verspricht Fenno Fenne, der die QR-Code-Aktion entwickelt hat. Neben diesem interaktiven Spiel gibt es noch das klassische Quiz mit Zettel und Stift und natürlich jede Menge Unterhaltung für die Kinder. Markus Weiss aus Westerstede hat Kletterseile beigesteuert, mit denen kleine Besucher hoch hinaus kraxeln können – und im Fall der Fälle weich auf Stroh landen. Eine große Strohburg am Rand des vier Hektar großen Maislabyrinths gibt es ebenfalls, dazu einen Lehrpfad des Landvolks und viele Informationen über verschiedene Blüh- und Energiepflanzen. Ein Stärkung gibt es für die Besucher natürlich auch.
Mais ist eine vielfältig nutzbare und relativ anspruchslose Energie- und Nutzpflanze. Sein reichlich ramponiertes Image zu verbessern, ist eines der Ziele, die Peter Beeken mit dem blühenden Irrgarten verfolgt.
Blühen wird auf dem Gelände aber nicht nur Mais. Es gibt Flächen mit verschiedenen Blühpflanzen, die zum einen der Tierwelt nutzen, zum anderen aber auch dem Landwirt die benötigten Erträge liefern können. Zu sehen ist die „Durchwachsene Silphie“, ein Sonnenblumenfeld, eine Fläche mit der einjährigen Ammerländer Landvolkmischung mit einheimischen Wildpflanzen und Blühfplanzen-Mischungen, die sich auch für die Biogasproduktion eignen.
Zwei Wochenenden
Ganz schön viel Aufwand für die bisher nur zwei Wochenenden, die das Labyrinth für Besucher geöffnet sein soll. „Mehr Mut hatten wir erstmal nicht“, sagt Initiator Peter Beeken, der schon seit Jahren mit der Idee schwanger geht und sie auch schon öfter mit Christian Breitinger vom Zwischenahner Gewerbe- und Handelsverein (GVH) beraten hatte. „Das Gelände ist optimal. Es war bereits in Parzellen aufgeteilt, es gibt gute Wege und eine Halle, um alle möglichen Gegenstände trocken zu lagern“, sagt Beeken. „Außerdem ist es besonders mit dem Fahrrad gut zu erreichen – auch von Oldenburg aus. In der Corona-Zeit bot es sich dann an, die Idee umzusetzen.“
Partner waren schnell gefunden, neben dem GHV als Veranstalter die Bad Zwischenahner Touristik, die Landwirtschaftskammer, die Jägerschaft und viele weitere. Und es wird auch nicht nur bei den zwei Wochenende bleiben: Das Umweltbildungszentrum Ammerland hat bereits mehrere Veranstaltungen im Labyrinth geplant.
Vorverkauf läuft
Aber erstmal laufen jetzt alle Vorbereitungen für den Start. Der Vorverkauf hat begonnen, für fünf Euro pro Person, (drei Euro ermäßigt) können Karten gekauft werden. Geöffnet hat das Labyrinth am Freitag, 23. und 30. Juli von 12 bis 20 Uhr, Samstag, 24 und 31. Juli von 10 bis 22 Uhr und am Sonntag, 25. Juli und 1. August, von 9 bis 18 Uhr. Am 24. Juli ist ein ökumenischer Gottesdienst geplant.