Ganderkesee - Endlich wieder Büttenabend! So lässt sich die Stimmung der Faschingsmacher von der Gemeinschaft Ganderkeseer Vereine (GGV) nach zwei Jahren ohne reguläre Session zusammenfassen. Mehr als ein Ersatz war – da sind sich alle einig – im vorigen Jahr der erste Sommerfasching in der närrischen Geschichte Ganderkesees. Der kam bei Verantwortlichen, Akteuren und Besuchern so gut an, dass der Fasching um den Ring mit Festumzug und Partys abermals im Sommer – am 1. und 2. Juli – stattfinden wird. Bei den vier Büttenabenden indes kehrt die GGV im vierten Jahr nach Pandemiebeginn zur Normalität zurück.
Gefeiert wird der Hallenfasching an den ersten beiden Februar-Wochenenden mit vier Büttenabenabenden und dem Kinderfasching wie üblich in der Festhalle am Steinacker. Neben bewährten Akteuren und Programmpunkten gibt es allerlei Neues.
Moderation
Getreu der Regel „Ein Moderator begleitet ein Prinzenpaar“ hält die Büttenabend-Regie an Bewährtem fest: Da die Session für André III. (Roos) und Bettina I. (Gottschalk) pandemiebedingt verlängert wurde, macht auch Jens Hambach, der bereits beim Sommerfasching durchs Programm führte, weiter. Der 55-Jährige war 2015 zusammen mit Kirstin Rohlfs zum Regie-Team gestoßen, seit 2018 kümmert sich das Duo alleinverantwortlich um das Büttenabendprogramm und geregelte Abläufe.
„Wir wollten keinen Moderator, der sich neu ausprobieren möchte“, erklärt Hambach mit Blick auf die neue Technik in der Festhalle, die seit dem Sommerfasching die Band Hashtag zusammen mit Marco Stubbemann (Ton) verantwortet. Hambach kennt die Büttenabende nicht nur aus der Perspektive des Regie-Teams bestens: Achteinhalb Jahre stand er mit den Lolly Pops auf der Bühne und auch die Moderation in der Festhalle übernimmt er bereits zum dritten Mal.
Programm
Büttenredner haben es beim feierlustigen Büttenabend-Publikum bekanntlich nicht leicht. Der Wegzug von Torge Kublank alias Baron von Ganterteich hinterlasse eine Lücke, wie Hambach und Rohlfs deutlich machen. Neue Redner zu gewinnen, sei schwierig. Eine klassische Büttenrede ist das, was in diesem Jahr neu dazukommt, daher nicht. Doch die ersten Testläufe seien höchst vielversprechend verlaufen, berichtet das Regie-Team. Jenny Tönjes, die nach dem Sommerfasching nach zehn Jahren in der Rot-Blauen Garde ihre Uniform an den Nagel gehängt hat, wird jetzt ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellen. In welche Rolle sie mit ihrer modernen Version der Büttenrede schlüpfen will, verrät die 30-Jährige noch nicht. „Es wird etwas sein, das nah an meinem Leben ist. Da steckt viel Comedy-Potenzial drin“, kündigt Jenny Tönjes an. Als Coach an ihrer Seite weiß sie Markus Weise.

Einen Neuzugang an prominenter Stelle verzeichnet auch die Grüne Garde: Wie schon im Sommer wird Helge Petershagen als Gardemajor mit Isabell Hillmann den Solopart tanzen. Der 25-Jährige setzt eine Familientradition fort: Vater Heiko war ebenfalls Gardemajor, Mutter Christine leitete einst die Gründe Garde und Schwester Jule tanzt in der Rot-Blauen Garde. Trotz familiärer Vorbelastung – „das ist durchaus herausfordernd“, sagt Helge Petershagen über seine neue Rolle. Doch die erfüllt er bestens: „Er ist im Zusammenspiel mit Isabell herausragend!“, lobt Regisseurin Kiki Rohlfs.
Musik
Das Publikum darf sich auf jede Menge Live-Musik freuen. Zwar wird aus der GGV-Bigband in diesem Jahr die etwas kleinere GGV-Band, die ohne Bläser auskommt, und ein Teil der Musik wird von der Technik eingespielt – „aber der Gesang ist bei allen Auftritten live“, erklärt Rohlfs. Und auch während der Party geht es mit handgemachter Musik weiter: „Nach dem Programm spielt Hashtag“, kündigt GGV-Vizepräsident Henning Adler an.
Kinderfasching
Lange auf seinen großen Auftritt warten musste der neue Moderator des Kinderfaschings: Eigentlich hätte Pepe Unger (11) die kleinen Narren bereits 2022 durchs Programm führen sollen, doch da gab es bekanntlich keinen Kinderfasching. Pepe war 2020 nach dem Kinderfasching auf Team-Mitglied Gesa Intemann zugegangen und hatte sich erkundigt, was er tun müsse, um moderieren zu dürfen. Die Zusage bekam er, und Pepe entschied sich, die Sache alleine, ohne Co-Moderation, durchzuziehen. „Ich möchte gerne Schauspieler oder Showmoderator werden. Ich dachte mir, der Kinderfasching wäre ein guter Anfang“, sagt der Sechstklässler des Gymnasiums Ganderkesee.