Bremen - Pappe liegt bereit. „Sie können schneiden“, sagt Stadtplaner Torsten Kaal aus dem Bauressort. Er ist Moderator. Sechs Gruppen von je etwa 15 Menschen sitzen an den Tischen. Sie nahmen im Martinshof an einer „Ideenwerkstatt“ zur Zukunft des Galopprennbahngeländes teil, organisiert vom Bauressort und zwei Planungsbüros.
Eine Luftbildaufnahme zeigt in der Mitte die Galopprennbahn, darunter der See auf dem Gelände, die Tribüne. Pfeile zeigen notwendige Zuwegungen für Autos, Fußgänger und Radfahrer.
Kaal gibt einen Denkanstoß: „Was können Anziehungspunkte auch für Leute aus der Umgebung sein?“ Ein Mann schlägt einen beleuchteten Weg am Carl-Goerdeler-Park in Richtung Berliner Freiheit vor, damit man nicht unbedingt durch den Park muss. „Manche Leute haben Angst, da im Dunkeln durchzugehen“, sagt er. Ein weiterer Vorschlag: Ein Grünzug sollte durchgängig durch den Park verlaufen. Es wird geschnitten. Ein See landet in den Grünflächen am Übergang zum Carl-Goerdeler-Park.
Wie weitere Grünflächen anlegen? Als Versammlungsplatz zentral? Als Lärmpuffer in der Straße oder für das Atlantic-Hotel? Ein Teilnehmer schlägt einen See vor. Wichtig: Sportflächen sollen da sein.
Auf dem Nachbartisch liegen Fotos mit Häusern, all in ganz unterschiedlichen Landschaften zu sehen. Wie sollen die Nachbarschaftsbeziehungen aussehen? Jeder darf ein Foto bringen und sagen, warum er es interessant findet. Beliebt sind Fotos aus den Niederlanden. Häuser, Wiesen und kleine Fleete im Einklang. Ein Mann zeigt eine Reihenhauspassage, die Gärten zum Wasser hin geöffnet.
Schließlich werden viele Themen genannt, die bei den Planungen besondere Berücksichtigung finden sollen. „Wohnen ums und mit dem Wasser“ wird als erstes wichtiges Thema notiert, gefolgt von „Automobilarmes Gebiet / Quartiersgaragen“, also Verkehrsberuhigung im Inneren. Wunsch drei ist eine „Lebendige Mitte“, ein Quartiersplatz.
Die „Bürgerinitiative Rennbahn Bremen“ hat derweil 14 500 Unterschriften gegen die Bebauung der Rennbahn gesammelt. Die klare Forderung: „Keine Nutzung des Geländes der inzwischen geschlossenen Galopprennbahn für Wohnbau oder Industrieansiedlung. Das Gelände soll für Sport und Erholung da sein.“ Andreas Sponbiel (50) von der Initiative ist optimistisch, die 21 234 Unterschriften bis zum 4. Januar zu erreichen.