Vechta - „Warum sind wir heute hier? Anerkennung wollen wir, Aufwertung jetzt!“ Mit Parolen wie dieser haben etwa 150 Teilnehmer einer von der Gewerkschaft verdi organisierten „Kita-Streik-Demonstration“ mit anschließender Kundgebung am Donnerstag, 11. Juni, in Vechta klar Position bezogen: Durchgehend zehn Prozent höhere Vergütungen im Sozial- und Erziehungsdienst, höhere Eingruppierungen, Anerkennung vorheriger Berufstätigkeit beim Arbeitgeberwechsel.
Dafür haben sie länger als drei Wochen gestreikt. Und dafür haben sie sich vor der Universität Vechta, wo soziale Arbeit ein Ausbildungsschwerpunkt ist, versammelt, bevor sie zum Kreishaus, Ravensberger Straße 20, marschierten, und sich zu einer Kundgebung treffen.
Polizei sichert Demo ab
Die Sicherung des Demonstrationszugs übernahm ein Dutzend Polizisten vom Kommissariat Vechta. Sie leiteten auch stellenweise den Verkehr um.
Auch in der Zeit der Schlichtung wollen sich die Demonstranten, unter ihnen zahlreiche Sozialarbeiter, Gehör verschaffen, ihre Forderungen untermauern. Daher wandten sie sich in Vechta auch an die dortigen Studenten der sozialen Arbeit, um sie als Unterstützer zu gewinnen. Den Schlichterspruch erwarten die Organisatoren der Demonstration am Montag, 22. Juni. Dann hat eine Streikdelegiertenversammlung das Wort.
Nach Vechta gekommen sind Kollegen aus dem Nachbarlandkreis, von heimischen Jugendämtern, von freien Trägern und vom Jugendamt Osnabrück. Sie trugen schwarze T-Shirts mit weißem Aufdruck: vorne „Jugendamt“, hinten: „Sozialarbeiter“. Was sie eint, sind der Protest und die Forderung, dass soziale Berufe die Anerkennung auch finanzieller Art erhalten sollen, die sie verdienen.
Arbeitgeber sind gefragt
So formuliert es auch Christian Busch, verdi-Gewerkschaftssekretär für Weser-Ems, in einem Statement an die Demonstranten. Und er fügt hinzu: „Das Geld ist da, um die Forderungen von Erziehern und Sozialarbeitern zu erfüllen. Die Arbeitgeber müssen nur bereit sein, es einzusetzen.“